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die Region aktiv sein. Dazu sind wir bereits in intensivem Dialog
mit allen hiesigen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und
Stakeholdern.
TUTECH, Start-up Dock, Arbeitskreis Forschungs- und Innovations-Parks, Innovation-Center, Future Campus; HITTechnopark . . . Es wird vernetzt, doch im Grunde wollen
alle nur das eine: neue Produkte, die sich am Markt behaupten. Was bietet in dieser Vielfalt die TUTECH, was
andere nicht haben?
Service aus einer Hand: den unkomplizierten Zugang zu Netzwerkpartnern, zu Knowhow, zu Experten, zu Finanzierungsinstrumenten. Den Markt-Check von Ideen und Erfindungen
sowie deren Schutz. Die Rundumbetreuung komplexer Projekte
und zusammen mit dem Startup Dock von wissensbasierten
Gründungen.
Martin Mahn
Ärmel hochkrempeln und in die Hände
spucken! Im übertragenen Sinn ist das das
Bild, was man von dem neuen Mann an der
Spitze der TUTECH gewinnt. Mahn ist schnell,
voller Elan, ideenreich. Zielstrebig verändert
der Geschäftsführer die Weichenstellung in der
TUHH-Tochtergesellschaft. Bis Ende 2014
stand er an der Spitze der Berliner HumboldtInnovation GmbH. An Hamburg gefällt dem
49-Jährigen die „Offenheit und das maritime
Flair“, weniger Gefallen findet er an der
„Hamburger Verkehrssituation“ sowie „der
Unterscheidung der Hamburger in Nordelbler
und Südelbler“. Der vierfache Familienvater
lebt in der Nordheide.
Die TUTECH ist umgezogen – was hat sich, seitdem Sie
hier sind, inhaltlich noch verändert?
Es hat Umstrukturierungen gegeben, die wiederum zur Konzentration auf das Kerngeschäft führen. Wir haben eine neue
Unternehmenskultur entwickelt, ein neues Corporate Design
und – ganz wichtig – einen 360-Grad-Blick eingenommen. Das
heißt, wir wollen viel stärker aus Harburg für ganz Hamburg und
Was Patente betrifft, ist in Hamburg die TUTECH beziehungsweise die Hamburg Innovation die Anlaufstelle für
alle Hochschulen. Welche technischen Entwicklungen der
TU Hamburg wurden von der Industrie in den letzten
Jahren übernommen?
Zum Beispiel ein kosten- und zeitsparendes lasergestütztes
Fertigungsverfahren für Gussteile, Enzyme für die Waschmittelindustrie, optische Messtechnik für die Reparatur von Fahrwerken und Verbesserungen beim Bohren von Nieten in
Faserverbundwerkstoffen. Im Sektor Luftfahrttechnik schaffen
wir es übrigens, aus allen Hamburger Hochschulen jährlich bis
zu 20 Technologien aus etwa 60 Entwicklungen in die Industrie
zu bringen.
Wenn Sie an Stellschrauben außerhalb Ihres Einflussbereiches drehen könnten, um die TUTECH voranzubringen,
wo würden Sie ansetzen?
Ein nachhaltig finanziertes Validierungs-Programm einrichten,
mit dem Forschungsergebnisse rasch und unkompliziert auf
ihre Industrie- und Marktgängigkeit getestet werden können.
Und grundsätzlich: Die Hochschulen besser finanzieren und so
unter anderem neue Berufungen in Zukunftstechnologien
ermöglichen.
Die Fragen stellte: Jutta Katharina Werner
Foto: TUtech
Fünf Fragen an
Stichwort „Risikokapital" – der