TUHH Spektrum Oktober 2016 | Page 16

16 Sören Lehmann (26) hat Energie- und Umwelttechnik an der TUHH studiert, wo er am Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie bei Professor Stefan Heinrich promoviert über: Wirbelschichttrocknung von Lebensmittelpulvern m zum Beispiel aus Milch Milchpulver herzustellen, nutzt man die so genannte Wirbelschichttrocknung. Das Verfahren, bei dem Produkten zuerst das Wasser entzogen und diese so entstandenen Partikel mit Luft getrocknet werden, funktioniert seit Jahrzehnten und hat sich unter anderem in der Pharmaindustrie zur Herstellung von Medikamenten bewährt. Für die weitere Optimierung der in Wirbelschichtapparaten ablaufenden Prozesse fehlt es jedoch an Detailwissen. Dieses wird gebraucht, um das Verfahren zu spezialisieren, wie zum Beispiel für die verschiedenen Sorten von Milch. In meiner Promotion, die ich in diesem Jahr begonnen habe, geht es darum, die Einflussgrößen – unter anderem Luftfeuchtigkeit, Temperatur – auf die Partikelbildung sowie das Verhalten der unterschiedlich großen Partikel untereinander in der Wirbelschicht genauer zu erforschen. Je nach dem, welchen Durchmesser ein Partikel hat, verändert sich sein Verhalten in der Wirbelschicht. Dieses wiederum ist entscheidend für den Trocknungsprozess. Ich schreibe meine Promotion in Zusammenarbeit mit einer Firma, die Wirbelschichtapparate zur Herstellung von Milchpulver produziert. Letztlich geht es um Einsparung von Energie bei der Trocknung, die zielgenauer und somit effektiver wird. U Emilia Grass (34) hat in Berlin und Hamburg Betriebswirtschaft und Wirtschaftsmathematik studiert. Ihre Doktorarbeit am Institut für Quantitative Unternehmensforschung und Wirtschaftsinformatik bei Professor Kathrin Fischer schreibt sie über: Katastrophenhilfe s kann Leben retten, wenn im Katastrophenfall Hilfsgüter zur rechten Zeit am rechten Ort möglichst schnell verfügbar sind. Deshalb gehört zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen von Hilfsorganisationen die Vorhaltung zum Beispiel von Wasser und Medikamenten an entsprechenden Standorten noch bevor die Naturkatastrophe eintritt. Oft treffen aber erst nach dem Notfall die lebensnotwendigen Güter ein, da sie unter hohem Zeitverlust von weither transportiert werden müssen. Dies liegt daran, dass aufgrund der Fülle der Daten Entscheidungen der Hilfsorganisationen über Standort sowie die Art und Menge an Hilfsgütern lediglich auf groben Schätzungen basieren. Ich entwickle ein mathematisches Verfahren, um genauere Aussagen über Standort, Art und Umfang der einzulagernden Hilfsgüter machen zu können, damit schneller und effektiver geholfen werden kann. Berücksichtigt werden die Daten von Naturereignissen der zurückliegenden 100 Jahre sowie sämtliche Fakten über die Art der Katastrophen, das Ausmaß der Unglücke, die Kosten etc. Illustrationen: Elisabeth Rönz. Fotos: TUHH E