KOPFSALAT Ausgabe 9 (1/2013) | Page 3

2 3 Editorial // Nachhaltigkeit Verantwortung für Qualität Liebe Gastro- und Verpflegungs-Profis, uns allen ist bewusst, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen im Bereich Lebensmittel ein Thema von höchster Relevanz ist. Das betrifft nicht nur die Herstellung, sondern alle Stufen zwischen Erzeuger und Verbraucher. In der ersten Ausgabe des neuen Jahres widmen wir uns deshalb dem Thema Nachhaltigkeit in der Lebensmittel-Logistik als Schwerpunkt. Nachhaltigkeit Neuer DLG-Standard „Nachhaltige Logistik“ Test Service SUSTAINABLE LOGISTICS www.dlg-sustainablelogistics.de Anlass dafür ist die neu geschaffene Zertifizierung „Nachhaltige Logistik“ der DLG TestService GmbH. Das erste Unternehmen, das nach diesem Standard zertifiziert wurde, ist die Firma Weihe GmbH aus Berlin. Einer unserer Partner, den wir Ihnen aus diesem Grund im Weiteren noch näher vorstellen. Key Account Manager bei CF Gastro Jens Großer Sie lesen außerdem – der Jahreszeit entsprechend – etwas über zwei Wintergemüse, die in unseren Küchen durchaus mehr Beachtung finden könnten sowie was ein ausgezeichneter Sterne-koch aus Kürbis macht. Auf Seite 7 ist Ihre Meinung zu unserer Zeitung gefragt. Für Ihre Teilnahme an unserer Umfrage möchte ich mich schon jetzt herzlich bedanken. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr D ie DLG TestService GmbH hat eine neue, internationale Zertifizierung für nachhaltige logistische Dienstleistungen im Bereich Lebensmittel entwickelt. Das erste Unternehmen, welches das neue Zertifikat „DLG Nachhaltige Logistik“ erhält, ist der Frischegroßhändler und CF Gastro-Partner Weihe GmbH aus Berlin. Der neue, gemeinsam mit Experten der Logistik- und Lebensmittelbranche geschaffene DLG-Standard stellt das nachhaltige Handeln des Gesamtbetriebs in den Mittelpunkt der Zertifizierung. Zentrale Punkte für die Erlangung des Zertifikats sind Umweltaspekte wie Energieeffizienz oder CO2-Emissionssenkung. Aber auch die Beschaffung von Gütern in der Region, der Umgang mit Mitarbeitern und technische Standards werden geprüft. Im Zertifizierungsprozess wird dabei von den Auditoren der DLG TestService GmbH jeder Bewertungsbereich einzeln nach detaillierten Prüfkriterien kontrolliert. Leitbild der DLG-Zertifizierung ist das nachhaltig wirtschaftende, qualitätsorientierte Unternehmen, das durch Energie­ ffizienz und Nutzung regionaler Ressourcen für ein ökologisches Wirtschaften steht und in dem die soziale e Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft täglich unternehmerisch gelebt wird. CF Gastro-Partner Weihe GmbH ist erstes DLG-zertifiziertes Logistik-Unternehmen B ei CF Gastro ist man stolz, dass der Partner Weihe GmbH als erstes Unternehmen der Branche das Nachhaltigkeitszertifikat der DLG TestService GmbH erhält. Die Weihe GmbH wurde Ende Oktober erfolgreich nach den Kriterien des „Internationalen Nachhaltigkeitstandard für Logistiker der Lebensmittelbranche“ zertifiziert. Geschäftsführer Björn Weihe: „Die Qualität unserer Produkte und der Dienst am Kunden sind für uns das Wichtigste, keine Frage. Aber wir wissen, dass wir auch eine Verantwortung haben, die darüber hinaus geht: Der Umwelt gegenüber, unseren Mitarbeitern, aber auch gegenüber der Gesellschaft, unseren Zulieferern und Erzeugern.“ Nachhaltigkeit in diesem Sinne heißt bei Weihe: keine Verschwendung natürlicher Ressourcen, ebenso wie der verantwortungsvolle Umgang mit Mitarbeitern. „Das ist schon lange unsere gelebte Philosophie, gerade deshalb war uns dieses Zertifikat so wichtig“, so Weihe. Anna Klein, Qualitätsmanagementbeauftragte bei CF Gastro ergänzt: „Die Firma Weihe hat in der Vergangenheit diverse Zertifizierungen erfolgreich bestanden. Die neu definierten Kriterien der „DLG Nachhaltige Logistik“ haben aber auch uns mit neuen Herausforderungen konfrontiert, denen wir uns gerne gestellt haben. Die gesamte Firma wurde unter nachhaltigen Gesichtspunkten betrachtet.“ Konkret bedeutet das im Rahmen der Zertifizierung beispielsweise zu analysieren, ob es einen ungewöhnlich hohen Krankenstand oder eine große Personalfluktuation gibt, um dann gegebenenfalls die Ursachen zu erforschen und herauszufinden, was dagegen getan werden kann. Absolute Frische garantiert – Lagerhalle und Fuhrpark der Weihe GmbH Bei Weihe gehören gerade in diesem Zusammenhang, im Bereich sozialer und betrieblicher Aspekte, viele ganz praktische Dinge zum Alltag. So zum Beispiel, dass ältere Kraftfahrer möglichst keine Getränketouren mehr fahren, keine Samstagstouren und auch keine Nachttouren. Das Zertif ikat Bei einem Frische-Logistiker mit Tausenden Quadratmetern gekühlter Lagerfläche und großem eigenen Fuhrpark ist natürlich auch das Thema Ökologie von besonderer Relevanz. Bei Weihe geht es d abei in erster Linie um Energieeinsparung, CO2-Emissions-Reduzierung und Abfallvermeidung. Um dem eigenen Nachhaltigkeitsanspruch ebenso wie den Anforderungen der Zertifizierung gerecht zu werden, erfolgen Lieferungen deshalb überwiegend in Mehrwegsteigen, kommissioniert auf eigenen Rollcontainern. Durch Investitionen in moderne Technik und Steuerungs­ lektronik wird bei den Kühlsystemen außerdem Strom gespart. Mit Hilfe effizienter e Tourendisposition und GPS-gestützter Tourenplanungs-Software werden CO2-Emissionen gesenkt. Die DLG-Zertifizierung umfasst sechs Unternehmensfelder: Anna Klein, Qualitätsmanagementbeauftragte bei CF Gastro: „Nachhaltigkeit betrifft sehr viele Kleinigkeiten, die in Summe durchaus einen gewissen Aufwand bedeuten. Dem steht am Ende aber auch ein entsprechendes Ergebnis gegenüber – für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und Lieferanten wie für die Umwelt und die Gesellschaft. Die Firma Weihe setzt mit dieser Zertifizierung ein Beispiel für verantwortungsbewusstes Handeln, dem hoffentlich noch viele Unternehmen der Branche folgen.“ •   echnische Einrichtungen: z. B. Arbeitssicherheit, Lager, TransportT fahrzeuge, Büro •   erantwortung der Unternehmensleitung: z. B. soziale Aspekte, V ökologisches Handeln, technische Neuerungen, Unternehmenspolitik, Produktinformationen, Konfliktmanagement •   mweltaspekte und -programme: z. B. Energieeffi­ ienz, Minimierung von U z CO2-Emissionen, regionale Beschaffung, Abfalltrennung und -verwertung •   etrieb: z. B. Personal, Arbeitsplatzgestaltung, Fremddienstleister B •  Dokumentation: z. B. Nachhaltigkeitsprogramme •   berprüfung: z. B. Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen, interne Audits, Ü Managementbewertung