Wissenswertes
Produktvielfalt
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Biss an die Spitze
Der Apfel ist unsere Nummer 1! Unangefochten ist er das hierzulande am häufigsten verzehrte Obst, rund
30 kg verzehrt jeder Deutsche im Jahr. Doch Apfel ist nicht gleich Apfel, weltweit gibt es rund 30.000 Sorten,
davon immerhin 2.000 in Deutschland. Doch so groß auch die Vielfalt ist, im Supermarkt findet man lediglich einen
Bruchteil davon, nämlich meist nur fünf bis zehn Sorten, darunter Klassiker wie z. B. Braeburn, Gala, Elstar, Golden
Delicious, Jonagold und Granny Smith. Einer der meistgekauften Äpfel hierzulande ist übrigens der Elstar. Generell
unterscheidet man die Sorten nach Tafeläpfel für den Frischverzehr, Äpfel zum Backen (wie z. B. der Boskoop) oder
Äpfel zur Most- und Apfelmusherstellung. Mittlerweile sind auch Äpfel aus Deutschland das ganze Jahr im Handel
erhältlich. Möglich macht dies die Lagerung unter kontrollierter Atmosphäre, d. h., die Äpfel werden in großen Kühlzellen (3 – 5 t) eingelagert und sind so fünf bis neun Monate haltbar. Während dieser CA- (Controlled Atmosphere)
oder ULO-Lagerung (Ultra-Low-Oxygen) wird die Temperatur konstant zwischen 0 und 4 °C gehalten, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 90 – 95 %, um so ein Austrocknen der Früchte zu verhindern. Zusätzlich wird die Zusammensetzung
der Luft, d. h. Sauerstoff und Kohlendioxid, auf einem bestimmten Wert gehalten. Dabei wird der Sauerstoff
möglichst re duziert, um die Ethylenbildung zu verringern und damit den Reifeprozess der Äpfel zu verlangsamen.
So bleiben die Äpfel über einen langen Zeitraum frisch und saftig.
Um die Vielfalt und die Besonderheiten des Apfels zu zeigen, möchten wir einige spezielle Äpfel näher
vorstellen, die nicht so bekannt oder leider in Vergessenheit geraten sind.
Apfelsorten
Adams Parmäne
Wie so häufig stand hier eine reale Person für den Namen Pate: Der Engländer Robert Adam führte diese
Sorte im Jahre 1826 ein, sie ist aber auch als Adams Pearmain, Matchless, Norfolk Pippin oder Norfolk
Russet bekannt. Der süß-saure Tafelapfel ist zwar schon im Oktober erntereif, allerdings empfiehlt
es sich, ihn noch etwas zu lagern und erst ab Dezember zu verzehren.
Berlepsch
Dieser Apfel ist von blauem Blute, heißt er doch mit vollständigem Namen Goldrenette Freiherr von
Berlepsch. 1880 hat ihn Diedrich Uhlhorn junior zum ersten Mal gezüchtet und nach dem Düsseldorfer
Regierungspräsidenten Hans Hermann Freiherr von Berlepsch benannt. Der beliebte Tafelapfel ist ab
September erntereif, genießen sollte man ihn erst ab Januar. Der Berlepsch ist saftig und erfrischend
und gehört zu den Äpfeln mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt.
Altländer Pfannkuchenapfel
Diese Sorte wird sowohl als Tafel- als auch als Küchenapfel verwendet. Auch bekannt als Thurgauer
Kent, überzeugt er mit seinem süß-säuerlichen, aromatischen Geschmack. Auch ist er besonders für
Apfel-Allergiker geeignet.
Blutapfel oder Purpurapfel
Woher diese Sorte stammt und seit wann sie gezüchtet wird, darüber sind die Experten sich uneinig. Klar ist
jedoch, dass der Blutapfel mit seinem dunkelroten Fruchtfleisch und seiner süß-säuerlichen bis weinigen Note
noch immer eine Besonderheit ist.
Glockenapfel
Der Glockenapfel ist ein besonders schöner Vertreter seiner Spezies: Der grünliche Apfel hat leichte rote Streifen
und eine glockenähnliche Form, der er auch seinen Namen verdankt. Sein festes und weißes Fruchtfleisch ist leicht
säuerlich und sehr erfrischend.
Goldparmäne
Ein internationaler Klassiker: Seit über 300 Jahren wird diese Sorte in Frankreich angebaut und
geschätzt. Über England kam die Sorte auch nach Deutschland und hat sich ebenso hier einen Namen
als eine der besten Tafelobstsorten gemacht. So verwundert auch ihr edler französischer Beiname nicht:
Reine des Reinettes, übersetzt: die Königin der Renetten. Das knackige und sehr saftige Fruchtfleisch
hat einen leicht nussigen Geschmack, wodurch dieser Apfel hervorragend zum Kochen und Backen
geeignet ist. Aber natürlich kann man ihn auch einfach pur essen.
Brauner Matapfel
Dies ist ein ganz besonderer Apfel, den man heute nur noch vereinzelt auf einigen Streuobstwiesen findet. Bekannt
ist die Sorte auch als Badischer Brauner, Echter Kohlapfel, Maedapfel, Mohrenapfel, Schwarzlicher, Schmiedeapfel,
Unterländer Apfel und Schwarzer Matapfel bekannt. Während die Grundfarbe der Schale gelbgrün ist, ist die
Sonnenseite fast dunkelviolett, die Schattenseite hingegen ist mit einer hellroten Farbe bedeckt. Der Braune
Matapfel wird hauptsächlich zum Keltern verwendet.