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Schwerpunktthema
ALLES BANANE
Der Weg vom Anbau der Banane bis
in den Einkaufskorb des Verbrauchers
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DIE ERNTE IN MITTEL- UND SÜDAMERIKA
In der Regel enthält eine Frucht umso mehr Aroma, je länger sie an der Pflanze ausreift.
Nicht so die Banane, die muss nämlich grün geerntet werden. Ließe man die Früchte
zum Reifen an der Pflanze hängen, würden sie aufplatzen und nicht süß, sondern mehlig
schmecken.
Zwei Männer sind notwendig, um das etwa 35 bis 50 kg schwere Bananenbüschel zu
ernten. Mit einer Machete wird das Büschel gekappt und vorsichtig – weich gelagert auf
einem Schulterkissen – zum Transporthaken einer Seilbahn gebracht.
Die Seilbahnen durchziehen die Plantagen und bringen die grünen Büschel zur Packstation.
Der schwebende Transport nimmt nicht nur den Männern schwere Arbeit ab, sondern
schützt auch die äußerst sensible Frucht vor Druck und Stoß.
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IN DER PACKSTATION
Sobald die Bananenbüschel die Verpackungsstation erreicht haben, beginnt eine gründliche
„Reisevorbereitung“. Zunächst wird die Qualität der Bananen beurteilt. Bananen, die nicht
den vorgegebenen Richtlinien entsprechen, werden aussortiert und auf dem lokalen Markt
verkauft.
Dann werden die einzelnen „Hände“ von den Büscheln geschnitten und in ein Wasserbad
gelegt. Die Bananenbüschel enthalten viel Latex, also Naturkautschuk. Das „Ausbluten“ der
Banane an der Schnittstelle muss durch kaltes Wasser gestoppt werden, da Latex in der
Schale wichtig für eine gleichmäßige Nachreife ist. Danach werden die Bananenhände in
kleinere Fingergruppen, sogenannte „Cluster“, mit vier bis acht Bananen zerteilt.
Ein weiteres desinfizierendes Duschbad schließt sich an, die Markenetiketten werden aufgeklebt und die Qualitätsbananen in Kartons verpackt. Von allen Packstationen geht der
Transport sofort in den Hafen.
DIE 4 BEKANNTESTEN BANANENSORTEN
Zur Gattung der Bananengewächse zählen über 1.000
tropische und subtropische Arten, kommerzielle
Bedeutung haben jedoch nur etwa 20 Sorten. Die vier
bekanntesten stellen wir Ihnen im Folgenden vor:
BABYBANANE | Die kleine Banane – auch Fingerbanane
genannt – wird hauptsächlich in Kenia und Südamerika
angebaut. Sie ist sehr aromatisch und süßer als die milde
Cavendish-Banane. Babybananen sind nur etwa 10 cm lang
und haben eine dünne, gelbe Haut.
DESSERTBANANE | Von den ca. 400 Sorten der Dessert- oder Obstbananen wird bei uns hauptsächlich die
geschmacklich sehr milde Sorte Cavendish angeboten. Als
Exportbanane für Europa und die USA wird sie in Mono-
kulturen u. a. in Ecuador, Costa Rica, Honduras, China und
auf den Philippinen angebaut. Bis in die 1950er-Jahre war
die viel süßere Sorte Gros Michel die meistexportierte Banane, doch die Pflanzen wurden immer häufiger von der
Panamakrankheit befallen – einem Pilz, der die Pflanze
von innen verschimmeln ließ. Die Cavendish-Banane zeigte
sich dagegen robuster und löste die Gros Michel ab.
FASERBANANE | Die von den Philippinen und Borneo stammende Bananensorte wird wegen ihrer sehr festen Faser für
die Textilverarbeitung verwendet. Die Faser ist auch unter
dem Begriff Manilahanf bekannt. Die Früchte sind nicht zum
Verzehr geeignet, man verwendet nur die Blätter und Staudenfasern. Das daraus hergestellte widerstandsfähige Gewebe wird zu Seilen, Fischernetzen oder Säcken verarbeitet.
MEHL- UND KOCHBANANE | Mehl- und Kochbananen sind
roh ungenießbar. Gekocht, gebraten oder gebacken werden
sie als Beilage zu Fisch oder anderen herzhaften Speisen
gereicht. In tropischen Ländern haben sie eine ähnliche
Bedeutung wie bei uns die Kartoffel. Außerdem wird aus
diesen Sorten Bananenmehl oder Trockenobst hergestellt.
Die Farbe der Schale reicht von Grün über Gelb bis Rot.